Bruno Heusinger

deutscher Jurist; Präsident des Bundesgerichtshofs 1960-1969; Mitglied der Kommission zur Vorbereitung einer Reform des Zivilrechts

* 2. März 1900 Holzminden/Weser

† 3. August 1987 Celle

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 40/1987

vom 21. September 1987

Wirken

Bruno Heusinger, ev., war Sohn eines Gymnasialdirektors und der jüngere Bruder des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Adolf Heusinger (1897-1982). Nach dem Besuch der höheren Schule und Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger (1917/18) studierte er zunächst Philologie und Geschichte und promovierte zum Dr. phil. Anschließend studierte H. in Berlin, Graz und Tübingen Jura und legte 1924 und 1927 die juristischen Staatsexamina ab. Als Assessor trat er in den Justizdienst des Landes Braunschweig, wurde 1929 Landgerichtsrat, 1930 Oberlandesgerichtsrat und aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten bereits 1933 zum Oberlandesgerichtspräsidenten ernannt. Die Nationalsozialisten nahmen ihm 1935 diesen Rang, da er den politischen Einmischungsversuchen nicht nachgegeben hatte und "degradierten" ihn zum Senatspräsidenten. H., der als Zivilrichter die rechtsstaatliche Tradition zu wahren versuchte, nahm von 1939-45 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Er hat es damals abgelehnt, Kriegsrichter zu werden.

1948 übernahm er wieder das Amt des Oberlandesgerichtspräsidenten in Braunschweig und wechselte 1955 als Präsident an das größere Oberlandesgericht in Celle. Am 9. März 1960 wurde H. zum Bundesrichter gewählt ...